Biografie

Wilfried Jeschke
geb. 25.12.1942
seit 1971 Wohnhaft in Schwäb. Hall- Sulzdorf



Ab 1991 Selbststudium verschiedener Aquarelltechniken, Federzeichnungen und Mischtechniken. Seither mehrere Ausstellungen, darunter Teilnahme an zweiten Deutschen Kunstpreis der Hobby- und Freizeitmaler in Saarbrücken, sowie drei Buchillustrationen von Heimatbüchern.

Die Aquarellmalerei ist wohl die älteste Kunstform überhaupt, wenn man davon ausgeht, daß die mit Wasser und farbiger Erde auf Felswände gemalten Darstellungen als solche anzusehen ist.

Vor 2000 Jahren, im alten China war sie nur wenigen Privatgelehrten, Kaisern und Mönchen vorbehalten. Albrecht Dürer war es, der das Malen in Aquarell zu neuen Ehren brachte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten sich so begnadete Meister wie Turner, Cesanne, Nolde oder Klee dem Zauber des Aquarells nicht entziehen. Heute stößt die Aquarellmalerei auf neu erwachtes Interesse.

Zum Verständnis der Kunst des Aquarellierens gehört das Wissen um seine Entstehung. Ein gutes Aquarell muß auf Anhieb sitzen. Es verzeiht keine Fehler, denn Korrekturmöglichkeiten gibt es so gut wie keine. Die Farben sind lasierend, das heißt nicht deckend, und das Weiß ist lediglich das des Papiers, das durchschimmert.

Es gibt eine chinesische Legende, in der berichtet wird, daß der Kaiser Hui-Tsung einem angesehenen Zen-Meister den Auftrag gab, einen Hahn zu malen. Nachdem der Kaiser ein Jahr vergeblich auf die Lieferung seines schon angezahlten Bildes gewartet hatte, wurde er ungeduldig, besuchte den Künstler in dessen Atelier und forderte seinen Hahn. Daraufhin zeichnete ihm der Maler in wenigen Minuten mit einigen, scheinbar mühelosen Strichen die Meisterdarstellung eines Hahns. Der Kaiser war beeindruckt, stellte aber den Maler ob der langen Wartezeit zur Rede. Da zeigte ihm dieser hunderte von Studien von Hähnen, die er, um eine solch überzeugende Darstellung zu erreichen, im vergangenen Jahr gezeichnet hatte.

Auf den ersten Blick scheint es so leicht, ein bißchen Landschaft mit Wasserfarben wiederzugeben, aber jeder, der sich mit diesem Medium schon versucht hat, weiß um die Schwierigkeit, darin zur Meisterschaft zu gelangen. Zwar gibt es individuell verschiedene Techniken, jedoch ein Aquarellist reinsten Wassers malt hauptsächlich naß in naß. Das heißt, der saugfähige Aquarellkarton wird je nach Bedarf mit Wasser benetzt. Dann erst werden die ebenfalls nassen Farben aufgetragen. Die Folge ist, daß diese "lebendig" werden, in Bewegung geraten, ineinander laufen, ja weglaufen. Auf diese unerwarteten aber herausfordernden Extratouren muß der Maler blitzschnell reagieren. So braucht der Aquarellist nicht nur Erfahrung und Einfühlungsvermögen, sondern vor allem Courage und schnelle aber richtige Entscheidungen. Innerhalb von zehn Minuten ist der Karton trocken, und dann heißt es :"Nichts geht mehr!" Eine Linie zu krumm gezogen, eine falsche Farbe eingesetzt, den Feuchtigkeitsgrad nicht richtig eingeschätzt - und das Bild ist nicht mehr zu retten.

Zum besseren Verständnis meiner Vorstellung von Kunst zitiere ich nachfolgend Ephraim Kishon, den 1924 in Budapest geborenen israelischen Erfolgsschriftsteller. Er hat sich in der Sendung "Seniorenclub", ausgestrahlt vom Österreichischen Fernsehen wie folgt zur "modernen Kunst" geäußert:

"Die moderne Kunst ist ein Welt-Bluff, die größte Betrügerei, die es je gab. ein Jahrhundert lang dauert`s schon, und niemand sagt ein Wort, wagt ein Wort zu sagen, weil der ist sofort von der Kunstmafia in den Massenmedien erledigt. Ich habe den Drang gefühlt, die Wahrheit zu sagen, einfach die Wahrheit: Nicht beinahe die Wahrheit, sondern die volle Wahrheit. Und weil ich selbst Kunsthistoriker bin, habe ich es nicht nur sarkastisch gemeint, sondern als Fachmann. Moderne Kunst ist ein Bluff, unerträgliche Gaunerei und Betrügerei, und es ist mir unverständlich, wie es die Menschheit duldet. Diese Schrott-Ausstellungen, diese miese Malerei, diese Schmiererei, das ist unverständlich für mich. Ich fühle mich manchmal, daß ich in einem Irrenhaus lebe. Meine Generation ist aufgewachsen in einer ästhetischen Welt, es war die schöne Kunst. Deswegen möchten wir es nicht ertragen, daß die Schönheit boykottiert wird. In der heutigen Kunst sind Häßlichkeit, Unverständlichkeit und Anomalien geschätzt und geduldet. Heutzutage kann- zum Beispiel in Düsseldorf, einer der größten Ausstellungen der Welt- ein normaler Maler nicht teilnehmen, er wird hinausgeworfen und verjagt. Es gelten nur Schrott und ekelhafte Schmiererei. Ich muß sagen, wenn man dort spaziert, und es sich anschaut, hat man das Gefühl: Entweder bin ich nicht normal, oder die Welt. Über alles macht man Umfragen, aber über die moderne Kunst wird nie eine Umfrage gemacht, weil sie wissen die Antwort: 99 Prozent: "Es ekelt mich, häßlich und so weiter." Also fragt man nicht. Alle Museen alle Galerien und Privathäuser sind voll mit diesem modernen Schrott - aber im Wert von Milliarden Dollar. Also sind sie nicht bereit zuzugeben: Ich habe mein Museum gefüllt mit Schrott. Sie müssen sagen: Nein, das ist die größte Kunst. Sie müssen kämpfen dafür. Deswegen: Ich bin ein Todfeind von dieser Kunst."